Wespenbekämpfung / -umsiedlung
Wespen, Hummeln und Hornissen - können Sie genau sagen, was Sie in Ihrem Haus oder Garten vorgefunden haben? Allein in Deutschland sind ca. 630 Wespenarten aktiv, die sich in 120 Gattungen aufteilen. Die Gattung der Hummeln umfassen ca. 500 Arten.
Häufig führen Insektenarten, wie die staatenbildenden Wespen, zu Problemen, da sie sich im menschlichen Umfeld ansiedeln. In Deutschland sind das die Deutsche Wespe (Paravespula germanis) und die Gemeine Wespe (Paravespula vulgaris).
Achtung: Es gibt geschützte Arten, die nicht bekämpft sondern nur umgesetzt werden dürfen!
Wespen
Als staatenbildende Insekten beginnen die befruchteten Jungköniginnen, welche als einzige den Winter in geschützten Schlupflöchern überlebt haben, im Frühjahr mit dem Neubau eines Nestes. Der Entwicklungszeitraum ist von Juni bis Oktober. In den ersten Monaten wird zur Aufzucht der Brut bevorzugt proteinhaltiges Futter (Wespen erbeuten Insekten) aufgenommen. Die Umstellung auch auf kohlehydrathaltiges Futter (Kuchen, Säfte usw.) erfolgt in der Regel erst im Sommer Juli / August. In vielen Fällen wird die Lästigkeit erst jetzt zum Problem.
Im Herbst wird vom Wespenvolk die größte Individuenanzahl erreicht (bis zu einige Tausend). Während das Wespenvolk nach Einsetzen der ersten Nachtfröste abstirbt, überwintern die befruchteten Jungköniginnen in geschützten Schlupflöchern. Von hier aus beginnen sie dann im Frühjahr den Aufbau eines neuen Staates. Allerdings wird ein altes Nest nicht ein weiteres Mal bevölkert!
Im Notfall: Fachgerechte Bekämpfung oder Umsetzung!
Kommt nur Bekämpfung in Betracht, muss man sich vergewissern, ob nicht das Nest einer Hornisse oder einer anderen geschützten Art betroffen ist. Für die Umsetzung oder Beseitigung von Nestern geschützter Arten muss eine Ausnahmegenehmigung der Unteren Naturschutzbehörde eingeholt werden.
Hummeln
Zu den frühen Fluginsekten im Frühjahr gehören die Hummeln. Die pelzigen Flieger lassen sich gut beobachten und decken ein breites Jahresspektrum ab. Schon im März verlassen die Königinnen der meisten Hummelarten die schützende Erde, in der sie überwintert haben. In der ersten Zeit frisst sich die Königin mit Pollen und Nektar die erforderlichen Kräfte an, mit denen sie ihren Hummelstaat errichten wird, der auf einige hundert Mitglieder anwachsen kann.
Die ersten Larven schlüpfen 3 - 4 Tage nach der Eiablage. Nach einer Woche verpuppen sich die Larven zu einem Kokon und schon 3 - 4 Wochen nach der Eiablage schlüpfen die ersten Arbeiterinnen. Erst jetzt kann eine Arbeitsteilung im Hummelstaat beginnen: Aufgaben der Königin sind die Eiablage und die Brutpflege, die Arbeiterinnen sammeln Blütenpollen und Nektar. Mit dem Zuwachs dieser sterilen Hummelarbeiterinnen beginnt sich auch die Ernährungssituation zu verbessern und so entstehen jetzt größere Arbeiterinnen. Wenn dann im Sommer einige von diesen Arbeiterinnen beginnen, selbst (unbefruchtete) Eier zu legen, entstehen aus denen männliche Drohnen . Im Spätsommer fliegen diese staatenlose Königinnen zur Paarung an.
Die befruchteten Königinnen suchen sich im Herbst einen geschützten Unterschlupf in der Erde, um dort zu überwintern und im nächsten Frühjahr einen neuen Hummelstaat aufzubauen. Die Drohnen sterben bald nach der Befruchtung ab ebenso wie die Arbeiterinnen des diesjährigen Hummelstaats und die alte Königin (im Spätherbst). Das Nest des Hummelvolks zerfällt.
Hummeln können stechen: Einen wehrhaften Stachel besitzen Hummeln durchaus und sie bringen ihn in Notwehrsituationen zur Anwendung.
Hornissen (Vespa crabro)
Hornissen können eine Größe bis zu 35mm erreichen (Königinnen) bzw. bis 25 mm (Arbeiterinnen). Die Nestdauer beträgt nur ein Jahr, da die Lebenserwartung einer Königin nur ein Jahr andauert. Arbeiterinnen leben sogar nur 3 - 4 Wochen. Die Nestgründung erfolgt Ende April / Anfang Mai allein durch eine begattete Jungkönigin.
Der Nistplatz von Hornissen befindet sich in Hohlräumen wie Baumhöhlen, Vogelnistkästen und auch Rollladenkästen. Das Nest erreicht eine Größe von ca. 60 x 30 cm (manchmal auch größer). 400 - 700 Individuen bevölkern ein Nest. Hornissen sind relativ friedfertige Tiere, die nie grundlos angreifen. Sie stechen nur bei Verteidigung.
Hornissen sind in Deutschland besonders geschützt!
Nur im Not- und Ausnahmefall wird bei Ausschöpfung aller Möglichkeiten der Gefahrenabwehr die Bekämpfung eines Nestes nötig. Für die Beseitigung von Nestern geschützter Arten muss eine Ausnahmegenehmigung der Unteren Naturschutzbehörde eingeholt werden.